Wenn Sie die Möglichkeit haben, Olivenöl vor dem Kauf zu probieren, ist das eine wunderbare Möglichkeit, Ihr Lieblingsöl zu probieren und seine Qualität zu erkunden. Einige Fachgeschäfte bieten Verkostungen an, um die verschiedenen Aromen und Geschmacksrichtungen zu entdecken, und geben oftmals Informationen zu den Ölmühlen oder -herstellern, die sie möglicherweise selbst kennen, an die Kunden weiter. Auch kulinarische Messen können hierfür eine Hilfe sein – es gibt meist mehrere Stände mit Olivenölen und man kann verschiedene Öle kennenlernen und probieren. Manchmal sind die Hersteller sogar selbst am Stand und geben auf Nachfrage direkt Auskunft zu Olivensorten, Region und Herstellung.
Herkunft und Sorten:
– Gutes Olivenöl sollte eine klare Herkunftsangabe haben. Einige der besten Olivenöle stammen aus bestimmten Regionen in Italien, Spanien, Griechenland und anderen mediterranen Ländern.
– Achten Sie auf die verwendeten Olivensorten. Hochwertige Olivenöle werden oft aus einer Mischung verschiedener Sorten hergestellt. Aber auch Monocultivare, die aus nur einer Olivensorte bestehen, die meist in bestimmten Regionen vorherrschend ist und eine eigene, unverwechselbare Note hat, gewinnen immer mehr Liebhaber.
- Extraktionsmethode:
Die Extraktionsmethode beeinflusst die Qualität des Olivenöls. Extra natives Olivenöl wird normalerweise durch Kaltpressung oder Erstpressung gewonnen, was bedeutet, dass keine Hitze oder Chemikalien bei der Extraktion verwendet werden. - Qualitätszertifikate:
Überprüfen Sie, ob das Olivenöl Qualitätszertifikate wie DOP (Denominazione di Origine Protetta) in Italien oder ähnliche Zertifikate in anderen Ländern hat. Weiterhin ist die Kennzeichnung mit 100% italienische Oliven zumindest eine Garantie dafür, dass dieses Öl aus italienischen Olivensorten besteht und in Italien produziert wurde. - Frische:
Frisches Olivenöl ist geschmacklich überlegen. Achten Sie auf das Erntejahr auf der Flasche, da Olivenöl im Laufe der Zeit an Geschmack und Aroma verlieren kann. Allerdings behält ein gutes Olivenöl lange seinen besonderen Geschmack und seinen geringen Säuregehalt. Wird es dunkel und eher kühl (nicht kalt) gelagert, kann es mindestens 18 Monate, aber sogar über zwei Jahre hinaus seine Qualität und seinen Geschmack nahezu erhalten. - Farbe:
Die Farbe allein ist kein sicheres Qualitätskriterium, aber hochwertiges Olivenöl ist normalerweise grünlich-golden. Ein intensiv grünes Olivenöl kann auf eine frühe Ernte und hohe Qualität hinweisen. Nicht umsonst heißt es ja auch das ‚grüne Gold‘. Meist ist grünes Öl kräftiger im Geschmack. - Aroma und Geschmack:
– Gutes Olivenöl sollte ein intensives, fruchtiges Aroma haben. Noten von frischem Gras, Artischocke oder grünen Früchten sind typisch.
– Der Geschmack sollte ausgewogen sein, mit einem angenehmen Gleichgewicht zwischen Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe. - Verpackung:
Olivenöl sollte in dunklen, undurchsichtigen Flaschen oder Dosen gelagert werden, um es vor Licht zu schützen, da Licht die Qualität beeinträchtigen kann. - Preis:
– Ein hoher Preis ist nicht immer ein Garant für Qualität, aber extrem günstige Olivenöle könnten auf mindere Qualität oder sogar Fälschungen hinweisen.
– Wenn man weiß, dass man ca. 6-7 kg Oliven für 1 Liter gutes Olivenöl extra vergine benötigt, kann man sich leicht ausrechnen, dass allzu günstiges Olivenöl kein hochwertiges sein kann. Wer rechnen kann, weiß, dass zur den Früchten selbst ja noch die Kosten bei der Ernte (Mensch und Maschine), Verarbeitung, Verpackung, Etikett, Versand und der Handel hinzu – leicht auszurechnen, welche Preise unmöglich gute Qualität liefern können!
– Natürlich gibt es ganz besondere Öle, für die vor allem grüne Oliven noch vor der allgemeinen Ernte verwendet werden. Diese sind weniger ergiebig, man benötigt also viel mehr davon. Welche anderen Besonderheiten bei der Verarbeitung vorliegen, sollte hier nachvollziehbar erklärt werden, um den Preis zu erklären. - Qualitätsprobe:
– Wenn Ihr Olivenöl bei Kälte fest wird, ist das ein gutes Zeichen. Sie können das feststellen, indem Sie einen kleinen sauberen Glasbehälter nehmen, ein bisschen Öl hineingeben und es abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Wenn das Öl fest wird, zeigt dies, dass das Öl einfach ungesättigtes, reines Olivenöl enthält, während verfälschtes oder gefälschtes Olivenöl seine Textur beim Einfrieren nicht verändert und flüssig bleibt. - Rückverfolgbarkeit:
Einige hochwertige Olivenölproduzenten bieten Informationen zur Rückverfolgbarkeit an, die es den Verbrauchern ermöglichen, den genauen Ursprung ihrer Flasche Olivenöl zu kennen.