Italien ist ein langgezogenes Land mit vielfältigen Landschaften und Klimazonen, was zu erheblichen Unterschieden in der regionalen Küche führt. Die Trennlinie zwischen Nord- und Süditalien ist besonders markant und zeigt sich sowohl in den Zutaten als auch in den Zubereitungsarten. Natürlich sind mittlerweile die Grenzen verwischt und die Ursprünge – wie unten beschrieben – sind nicht mehr so klar auszumachen. Sowohl die Küche im Norden wie auch die im Süden haben viele Elemente aus den jeweils anderen Regionen in ihren Speiseplan aufgenommen und man kennt mittlerweile auch in Süditalien die Speisen des Nordens und nutzt im Norden die Zutaten des Südens.
Norditalien: Reichtum an Butter, Sahne und Reis
Die Küche Norditaliens ist beeinflusst von Alpenklima und Nachbarländern wie Frankreich, der Schweiz und Österreich. Das resultiert in Gerichten, die reichhaltiger sind und oft Milchprodukte enthalten.
Zutaten: Butter, Sahne, Parmesan, Reis, Polenta, Fleisch (insbesondere Wild) und Pilze sind typische Zutaten im Norden.
Berühmte Gerichte:
Risotto alla Milanese: Ein cremiges Reisgericht aus Mailand, oft mit Safran verfeinert und auch als Beilage zu Osso Buco beliebt.
Polenta: Maisgrieß, der als Beilage oder Hauptgericht serviert wird.
Vitello Tonnato: Kalbfleisch mit einer cremigen Thunfischsauce.
Charakteristik: Die norditalienische Küche ist reichhaltig, wärmend und sättigend – perfekt für die kälteren Monate und Bergregionen. Nudeln spielen hier weniger eine Rolle; stattdessen dominieren Reis und Polenta.
Süditalien: Die Heimat von Olivenöl, Tomaten und Meeresfrüchten
Süditalien, besonders die Regionen Apulien, Kalabrien, Kampanien und Sizilien, ist bekannt für mediterrane Zutaten und eine leichtere Küche. Das warme Klima ermöglicht den Anbau von Tomaten, Oliven und Zitrusfrüchten in Hülle und Fülle.
Zutaten: Olivenöl, frische Tomaten, Auberginen, Paprika, Meeresfrüchte, Basilikum und Pecorino-Käse sind im Süden unverzichtbar.
Berühmte Gerichte:
Pasta alla Norma: Pasta mit Auberginen, Tomatensauce, Basilikum und Ricotta salata.
Pizza Napoletana: Die weltberühmte Pizza aus Neapel, mit einem dünnen Teig und reichlich Tomaten und Mozzarella.
Orecchiette con le Cime di Rapa: Eine apulische Spezialität mit Orecchiette-Pasta, Stängelkohl (eine Broccoli-Art) und Knoblauch.
Charakteristik: Die süditalienische Küche ist leichter und betont frische, aromatische Zutaten. Pasta und Brot stehen im Mittelpunkt, und die Gerichte werden oft mit Olivenöl anstelle von Butter zubereitet.